Montag, 3. September 2012

National Air and Space Museum

Da hier in Amerika ein langes Wochenende ist - Montag ist labour day und damit frei - habe ich mich am Wochenende mit Manuel, der ebenfalls aus Münster kommt, Rick, ein Südkoreaner, auf dessen Geburtstagsparty ich war, und Susann aus Bergen in Norwegen getroffen, um das National Air and Space Museum zu besuchen. Nachdem ich ausgiebig das wochenendliche Brunchen der Mensa genossen hatte, und mit einem total überfüllten Bus zu spät zum Treffpunkt kam, sind wir zusammen mit der Metro zur National Mall gefahren. Von der hatte ich bereits im vorherigen Post so einige Monumente beschrieben. Dieses Mal waren wir jedoch auf dem Teil zwischen Capitol und Washington Monument, da dort die ganzen Museen liegen. So ähnlich wie die Museums-Insel in Berlin.

Nach der für Amerika obligatorischen Taschenkontrolle standen wir dann auch schon in einem Meer von Flugzeugen und Raketen und allem Anderen, was man benötigt, um irgendwie die Erdanziehungskraft zu überwinden.

v.l.n.r.: Susann, ich, Manuel
Zu erst waren wir ein wenig überwältigt, von der schieren Menge an Exponaten, weshalb wir uns dann kurzer Hand entschieden, einfach im Uhrzeigersinn alles abzuklappern. Gute vier Stunden später würden wir dann auch damit fertig sein -das hatte uns nur niemand im Voraus gesagt.

Neben einer Ausstellung, die ähnlich der U.S.S. Intrepid im Hafen von New York ist, und vor allem Flugzeugträger und den Flugzeugträgerkrieg im Pazifik thematisiert sind wir anschließend in die Räume gegangen, die sich mit der Erkundung des Weltalls und Raumfahrt im Allgemeinen beschäftigen.

Replikat der Mondlandefähre
Vor allem von den Apollo Missionen sind hier einige wirklich gute Exponate da. So sind zum Beispiel zahlreiche Raumanzüge der ersten Missionen ausgestellt oder auch eines der Raketentriebwerke, die in ungefähr 2,5 Minuten 2.000.000l flüssigen Wasserstoff verbrennen und so circa 1.000.000 PS entwickeln. Auch eine der Mondlandefähren war als Replikat ausgestellt. Aufgrund der hohen Detailtreue konnte man jedoch nur an der Beschriftung auf der Tafel erkennen, dass es sich um ein Replikat handelt. So ist die Raumfähre zum Beispiel mit schwarz-gefärbten Titan legiert, was die Temperatur in der Raumfähre stabil halten soll. Das Besondere: Die Legierung ist 0,00238 mm dickt - und zwar beim Original, so wie beim Replikat!

Ein wahrscheinlich gerade für die Amerikaner wichtiger Teil der Ausstellung hat sich außerdem mit dem Wettrennen zwischen Cola und Pepsi befasst, welches Getränk mit an Bord der Missionen darf. Aufgrund der Schwerelosigkeit, der die Astronauten ausgesetzt waren, beklagten sich viele von ihnen, dass die Getränke verwässert schmeckten, da sich leider die Zutaten ohne Schwerkraft nicht richtig vermischen wollten. Ein weiteres Problem war, dass die Getränke dazu neigten zu schäumen und so quasi untrinkbar wurden. Eben ein echtes First-World-Problem.

Mein eigenes ISS-Modul
Ein ebenfalls ziemlich interessanter Teil der Ausstellung hat sich mit der ISS beschäftigt. So konnte man dort beispielsweise die Module interaktiv nachbauen und so lernen, welche Teile benötigt werden, um eine Raumstation voll funktionstüchtig zu bekommen. Wem das zu langweilig war, der konnte ein bisschen Mission Control spielen. Auf einem Bildschirm wurde eine Mission nachgespielt, und man musste von den einzelnen Abteilungen Rat einholen und danach entscheiden, ob die Mission ausgeführt werden soll, oder nicht. So musste ich beispielsweise herausfinden, ob man mit einem Roboterarm einen Satelliten einfangen soll, oder mit einem Weltraumspaziergang. Der Trade-Off war die Zeitersparnis beim Roboterarm gegen das Risiko, dass wenn der Roboterarm den Satelliten nicht greift, letzterer anfängt zu rotieren, so dass der nicht mehr durch einen Weltraumspaziergang eingefangen werden kann.
Mission Control

Nachdem wir unseren Museums-Trip dann nach mehreren Stunden beendet hatten, sind wir noch zur Union-Station gefahren und haben uns in der Fressmeile, die sich unterhalb des Bahnhofs befindet in einem Diner's ordentlich den Magen voll geschlagen. Ich hatte beispielsweise einen smoked-bacon Burger mit ordentlich Zwiebeln und lecker Barbecue-Sauce. Totally worth it! So, das war es dann auch erstmal wieder von mir. Viele Grüße aus der Mission Control, beziehungsweise aus Washington - je nachdem, was euch lieber ist.



Samstag, 1. September 2012

Touring the Memorials

Danke, dass ihr so lange durchgehalten habt! Zur Belohnung, gibt es eine weitere Geschichtsstunde mit ordentlich Bildern für die, die nicht ganz so viel Interesse daran haben. Also, fangen wir direkt beim Donnerstag an. Dem Tag, an dem ich mit unserer Klasse fünf Stunden lang durch Washington, D.C., gewandert bin, und die Geschichte Amerikas anhand der War Memorials erzählt bekommen habe. Das ganze ist an sich ziemlich interessant gewesen, doch das Problem ist, dass fünf Stunden in der Mittagshitze bei Temperaturen nördlich der 33° ziemlich schnell ziemlich ermüdend wird.
Washington Monument
Fangen wir an, beim Washington Monument, welches zu Ehren eben jenes Washington gebaut wurde, nach dem auch der Bundesstaat so wie die  Hauptstadt benannt wurde. Wer genau hinguckt, erkennt, dass das untere Drittel eine andere Farbe hat, als das obere Drittel. Das liegt daran, dass das Monument in zwei Schritten gebaut wurde. Die Fertigstellung wurde aufgrund der klammen öffentlichen Kasse - ja, schon damals - nach dem Bürgerkrieg für über 40 Jahre unterbrochen, bevor man zu dem Ergebnis kam, dass dieses wichtige Monument doch unbedingt fertig gestellt werden müsse. Der Obelisk war übrigens für kurze Zeit mit circa 160 Metern das höchste Bauwerk der Welt. Damit das auch - zumindest für Washington - so bleibt, gibt es ein Gesetz in Washington, was es verbietet höher als der Kongress zu bauen. Da der Obelisk jedoch gegen genau dieses Gesetz verstößt, hat man es um folgenden Zusatz erweitert: Es sei denn, die Fläche davor ist in Proportion größer, so dass das Gebäude nicht größer wirkt. Da der Obelisk mitten in der National Mall liegt, die mehrere hundert Meter lang ist, hatte man damit die optimale Lücke gefunden. Aufgrund eben jenen Gesetzes haben alle wichtigen Unternehmen ihre Unternehmensrepräsentanz im Nachbarstaat Virginia.
Bureau of Engraving and Printing
Auf dem Weg zum nächsten Memorial, dem Jefferson Memorial, kamen wir am Bureau of Engraving and Printing vorbei. Der Ort, an dem der amerikanische Dollar im Moment in Extraschichten gedruckt wird, um dem Ziel der Federal Reserve, Wachstum zu schaffen, nachzukommen. Wichtig an dieser Stelle: Die Federal Reserve handelt damit in krassem Gegensatz zur EZB, deren Ziel die Preisstabilität ist.
Jefferson Memorial aus der Ferne
Man sieht es schon aus der Ferne, das Jefferson Memorial. Gewidmet ist es Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten - der erste, der im fertigen White House wohnen konnte; John Adams wohnte zwar auch schon darin, aber es war noch nicht fertig -, und außerdem Founding Father, sprich einer der Autoren der Declaration of Independence.
Bronze von Thomas Jefferson
Im Inneren des Memorials steht eine riesen Figur aus Bronze, die an ihn erinnert. Nicht weiter spannend, weshalb ich einfach mal zum nächsten Memorial springe, dem Franklin D. Roosevelt Memorial. Auf dem Weg dorthin mussten wir über eine kleine Brücke, an der ich sogar ein bisschen Leben im brackigen Wasser entdecken konnte:
Eine Schildkröte - mitten in Washington!
Doch zurück zum Monument des Präsidenten, der an den Rollstuhl gefesselt war, von dem jedoch trotz vier Legislaturperioden kein einziges Foto im Rollstuhl existiert.
Eingang zum Monument
Das Monument an sich ist weniger spannend. Es ist in vier Abschnitte unterteilt, die das Wichtige aus der jeweiligen Amtszeit widerspiegeln. Weshalb er ein so großes Monument bekommen hat ist relativ einfach. Nach dem zweiten Weltkrieg standen die USA am Rande eines Bürgerkrieges aufgrund der großen politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Man schreibt es ihm zu, dass es nicht dazu kam.
Korean & Vietnam War Memorial
Nachdem wir in de glühenden Hitze dann Mittag hatten, ging es zum Korean & Vietnam War Memorial. Da man den Krieg nicht wirklich gewonnen hatte, ist es kein echtes Memorial, sondern lediglich eine Steintafel, auf der alle Namen stehen und diese paar Figuren - ähnlich hält es sich mit dem World War I Memorial. Das besondere an der Steintafel mit den Namen ist, dass sie aus poliertem Marmor ist, so dass man sich selbst quasi auf der Opferliste sieht.

Lincoln Memorial
Der nächste Stop auf unserer Tour war das Lincoln Memorial, welches sich am Ende der National Mall befindet - am anderen Ende ist der Congress, den ich in meinem letzten Post bereits besucht habe. Im Inneren befindet sich die riese Marmorfigur von Präsident Lincoln, der auf seinem Thron sitzt. Das Monument wurde ihm vor allem aufgrund seiner Errungenschaften während des Bürgerkrieges zu schrieben. Der amerikanische Bürgerkrieg war übrigens bis zum heutigen Tage der Bürgerkrieg mit den meisten Toten.
Abraham Lincoln
Wenn man aus dem Memorial rausguckt, kann man entlang der National Mall den Obelisken sehen und bis zum Capitol gucken.
Direkt hinter dem Obelisken liegt das Capitol
Auf den Stufen vor dem Lincoln Memorial hat übrigens kein Geringerer als Martin Luther King, jr seine berühmte "I have a dream"-Rede vor mehreren zehntausend Schaulustigen entlang des Reflection Pools gehalten. Eine Inschrift erinnert noch genau an die Stelle, an der er Stand.
I have a dream!
Auf dem oberen Bild, was den Blick vom Lincoln Memorial aus zeigt hätte man eigentlich zwischen Obelisken und Lincoln Memorial das World War II Memorial sehen müssen. Man hat es jedoch nachträglich in den Boden eingelassen, damit es Blick auf das Washington Monument nicht versperrt.
World War II Memorial
Wie man sehen kann, ist das ein ganz anderes Memorial, als das, was an den Vietnamkrieg erinnert. Da man diesen Krieg gewonnen hat, hat man sich für die etwas pompösere Version entschieden, die Neben den unzähligen Fontänen auch für jeden Bundesstaat einen Siegerkranz beinhaltet, so wie eine Tafel mit Sternen. Jeder dieser Sterne repräsentiert 2.000 tote U.S.-Soldaten.
The Price of Freedom
So, das war es dann auch mal wieder mit meiner Geschichtsstunde. Für alle, die tapfer bis hier unten durchgehalten haben, mal wieder etwas eher lustiges von unseren amerikanischen Freunden: Sie sind ernsthaft zu dumm eine Klimaanlage zu benutzen. Bestes Beispiel der Busfahrer, der mit offenem Fenster fährt, und sich beschwert, dass die Klimaanlage defekt sei. Als ich ihm dann erklärt habe, dass die wie ein riesen Kühlschrank funktioniere, und dass man aufgrund dessen auch leider nicht die Klimaerwärmung mit einem riesen Kühlschrank rückgängig machen kann, war er leicht irritiert. Ich glaube dennoch, dass er es verstanden hat. Wer noch einen Einblick in amerikanische Kultur möchte: Obdachlose stellen hier Schuhe unter die Bäume, unter denen sie nachts schlafen. Quasi das Pendant zum deutschen Handtuch auf die Liege schmeißen.

Mittwoch, 29. August 2012

Touring the Capitol

Yey, es ist soweit! Endlich mal ein Blog-Post mit Fotos! Nachdem ich heute meine erste richtige Vorlesung hatte, und in der auch schon glänzen konnte - der Prof. weiß bereits meinen Namen - ging es heute zum Capitol. Eine Führung durch die altehrwürdigen Räume des 1812 abgebrannten und wieder aufgebauten legislativen Zentrums der USA war genau so enthalten im Tagesablauf, wie ein Blick hinter die Kulissen der Judikative in Form des Old Supreme Court - der neue ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Das US Capitol von Weitem
Nachdem wir im Besucherzentrum ankamen, mussten wir uns jeder Sticker auf die Brust kleben, auf denen stand zu welcher Gruppe wir gehören, und wann wir das Gebäude wieder verlassen müssen, damit auch ja niemand zu lange oder gar illegal im Capitol bleiben kann.
Welcome to the Visitor Center of the United States Capitol
In der Besucherhalle des Capitols habe ich übrigens eine für mich sehr lustige Entdeckung gemacht: Helen Keller. Für die, die sie nicht kennen: Helen Keller war eine taubblinde Dame aus Connecticut die von 1880 bis 1960 lebte. Sie war bekannt dafür, durch Abtasten der Lippen "lesen" zu können, was Leute sagen. Trotz ihrer Behinderung schreib sich Gedichte und lehrte sogar an Universitäten. Um ehrlich zu sein, ist mir Helen Keller jedoch aufgrund eines ganz anderen Aspekts bekannt, und zwar der Witze. Wie fährt Helen Keller Auto? Mit einer Hand am Steuer und der anderen auf der Straße!
Helen Keller
Tja, wenn doch bloß Helen Keller diese Bronze von sich sehen könnte... Die Bronze ist übrigens eine besondere Ehrung, denn sie gehört zu Statuary Collection.

Ausstellungsraum der Statuary Collection im alten House of Representatives
Jeder Staat darf zwei Statuen im Capitol ausstellen. Keine mehr, keine weniger. Sie gehört somit zur langen Liste der Berühmtheiten, die in der Statuary Collection ausgestellt werden und darf somit in einem Atemzug mit beispielsweise George Washington und Abraham Lincoln genannt werden. Dessen Statue habe ich übrigens auch für euch fotografiert. Sie steht in einem der wichtigsten Teile des Capitols, der Rotunde. Vielen bekannt, als der Raum unter der Kuppel des Capitols.
Abraham Lincoln
Die Rotunde ist gesäumt von einem Fresko, was die amerikanische Geschichte von der Entdeckung durch Christoph Kolumbus bis zu den Gebrüdern Wright in 50 Bilder darstellt. Die 50 ist hierbei symbolisch gewählt, für die Anzahl der Staaten. Unter der Kuppel befindet sich ein Gemälde, dass den Aufstieg George Washingtons in den Himmel zeigt. Umringt wird er dabei von 13 Jungfrauen - 13, die Zahl der Gründungssaaten - sowie den römischen Göttern, die einfach mal auf amerikanisch getrimmt wurden.
Fresko, das den Bürgerkrieg zeigt
Ascension George Washingtons
Das Bild von George Washington durfte übrigens erst nach seinem Tode gemalt werden, weil er sich während Lebzeiten stets gegen solche Glorifizierung seiner Person gewehrt hatte. Im Anschluss ging es dann in die Räumlichkeiten des Old Supreme Court. Früher genossen die Herren einen freien Blick nach Außen auf die Stadt Washington, doch als weitere Staaten den heutigen USA beitraten, musste das House of Representatives - umgangssprachlich der Kongress - erweitert werden, da jeder neue Staat proportional zu seiner Bevölkerung Sitze im Gremium erhielt. Die Konsequenz: Ein neuer Flüge wurde gebaut, und der Blick des damaligen Supreme Courts durch ein Treppenhaus zugemauert.
Der Old Supreme Court
Durch diesen Umzug wurde übrigens auch der alte Tagungsraum des Kongresses frei, in dem die oben gezeigten Exponate der Statuary Collection stehen.

So, genug der Kulturnachhilfe. jetzt noch schnell ein weiterer kleiner Fun-Fact, der mir aufgefallen ist: Amerikaner benutzen immer die behinderten Toilette - ob das ein Zeichen ist? Der Grund dafür: das WC ist geräumiger, und Amerikaner haben an sich selbst den Anspruch immer das größte zu verdienen. Die Regel macht dabei keine Ausnahme bei der Wahl der Keramik.

Samstag, 25. August 2012

Auf nach Costa Rica!

So, für die, die es noch nicht auf facebook entdeckt haben, werde ich mich jetzt mal der Beschreibung meines heutigen Tages widmen. Heute stand nämlich das "amazing race" an, eine Art Schnitzel-Jagd durch Washington, D.C. Gegen $20 Teilnahmegebühr konnte man in einem Team von 11:00 - 17:00 quer durch D.C. jagen, von Station zu Station und Aufgaben erfüllen, Gegenstände sammeln und Fotos zu machen, die man dann am Ende gegen Punkte eintauschen konnte. Organisiert wird das ganze von ThingsToDoDC.com. Sehr empfehlenswerte Seite, falls man mal Langeweile haben sollte.

Eine unsere Aufgaben während des "amazing race" war beispielsweise das Bauen eines Papierfliegers. Derjenige, dessen Flieger am Weitesten kommt, kriegt die Punkte. Es gab insgesamt drei Checkpoints, die wir bis zu einem gewissen Zeitpunkt abgearbeitet haben mussten. Einmal eingecheckt, konnte man von den Aufgaben davor nichts mehr erledigen. Doch wer zu spät eincheckt, bekommt Punkte abgezogen. Man war also ständig angehalten sich mega zu beeilen, um noch genügend Zeit für die anderen Aufgaben zu haben, so dass man nicht einchecken muss, ohne alles fertig zu haben.

Unsere Jagd hat uns von A wie American University bis Z wie Zoo in wirklich jeden Teil der Stadt gebracht. Ich möchte sogar behaupten, dass wir währenddessen auch wirklich einen Großteil der Sehenswürdigkeiten abgearbeitet haben. Zwar alles in Rekordzeit und nur sehr oberflächlich, aber wir wissen ja jetzt wo was ist und können jederzeit wiederkommen, um es ein bisschen länger zu genießen.

Am Ende wurden die Punkte hier auf dem Campus dann bei Pizza ausgezählt. Unter 12 Teams haben wir den 2. Platz gemacht und damit eine Einladung auf eine Botschaftsparty gewonnen! Heißt für uns in der Botschaft von Costa Rica freies Essen und Trinken und auch freier Eintritt! Am 7. September geht es los. Bin mal gespannt, wie es wird. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufendem halten.

Bis dahin viel Spaß mit dem Gruppenfoto hier. Rechts neben mir ist übrigens Alexandre, mein französischer Roommate und zwei weiter nach Links, mein koreanischer Roommate SejungJae, der Blake genannt werden möchte - weil es cooler ist.

Unser Gruppenname: Poulette

Freitag, 24. August 2012

Palim, Palim!

So, da bin ich wieder. Auch diesmal ohne Fotos, weshalb ich mich mal wieder kurz fassen werde. Um mal direkt ganz professionell auf eure Fragen einzugehen, habe ich mir gedacht, ich mache einfach mal eine kurze FAQ-Session aus diesem Post.

Q: Hat die Uni schon angefangen?
A: Nein, ich habe im Moment noch O-Woche. Nächsten Mittwoch geht es offiziell los. Keine Ahnung warum, aber die Amerikaner haben einen Faible dafür, dass Sachen auf einem Mittwoch sind. Irgendwie sind nämlich alle Deadlines an einem Mittwoch.

Q: Was machst du denn dann eigentlich den ganzen Tag? (- du faules Stück!)
A: Bis jetzt hatten wir jeden Morgen von circa 9am bis 3pm Veranstaltungen, zwischen denen ich immer mit dem Bus zum Main Campus gefahren bin, um dort in der Mensa zu essen. Nachmittags habe ich dann meine Besorgungen gemacht (Wäscheständer, Bettzeug, Unisachen).

Q: Wie sind deine Roommates?
A: Ich bin mit einem Franzosen und einem Koreaner auf einem Zimmer. Beide sind ziemlich nett und auch lustig. Was jedoch schade ist, ist, dass sie bis jetzt nie mit gekommen sind, wenn wir rausgegangen sind. Kleiner lustiger Fun-Fact an dieser Stelle: Der Franzose und ich mussten dem Koreaner erstmal den Geruch erklären, der nach einer durchzechten Nacht im Zimmer ist, von dem ganzen Alkohol, den man mehr oder weniger direkt mitbringt.

Q: War da nicht was mit einem Praktikum?
A: Jo, richtig, ist in der Mache, schreibe ich wieder was zu, wenn ich dann auch wirklich eins habe.

Oh, ich habe übrigens doch ein Foto für euch. In diesem Fall nicht "McKayla is not impressed" sondern "Anta is not impressed". Not impressed, weil die ganzen Amerikaner alle schon nach einem Bier jenseits von Gut und Böse sind. Oh, lustige Story: einer hat angegeben wie viele Shots in seinem Pitcher waren. Es waren 4.

Anta is not impressed

Dienstag, 21. August 2012

Stereotypes and other truths

Naja, ich hatte ja versprochen, nicht auf Englisch zu schreiben, aber diese Überschrift müsst ihr mir jetzt doch gönnen. Da ich im Moment für so quasi alles außer Fotos machen Zeit hatte, und das Lesen von einem unendlich langem Post mit nur einem Foto doch ziemlich ernüchternd sein kann, dachte ich mir, dass ich jetzt einfach mal in aller Kürze eine kleine Liste poste, mit Vorurteilen, die nun mal eben doch wahr sind. Mit dabei sind auch ein paar Kleinigkeiten, die man wohl wirklich nur lernt, wenn man in den US lebt. Okay, genug Einleitung, los gehts:
  1. Alle großen Geschäfte haben in den USA auch am Sonntag offen. Und zwar von 07:00 bis 22:00 Uhr.
  2. Um in Amerika in einer Gemeinde Priester werden zu dürfen muss man sich beim Gemeinderat bewerben. Es gibt also keine Zuteilung, so wie in Deutschland.
  3. Kleiderbügel kosten ab 12 Dollar aufwärts. Bügel aus Plastik sind teurer, als die aus Holz.
  4. Um Alkohol zu bekommen muss man einen Reisepass dabei haben, weil die Kellnerinnen nicht überprüfen können, ob die ID aus dem Ausland gefälscht ist.
  5. Amerikaner sind entweder dankbar für das Verständnis, was man ihnen gegenüber aufbringt, oder entschuldigen sich für die Unannehmlichkeiten, die sie verursachen.
  6. Deutsche benehmen sich anscheinend sobald sie im Ausland sind wie die letzten Menschen auf dem Planeten. Gestern erst saßen welche in kurzer Hose und Dortmund-Trikot bei der Vorstellung des Universitäts-Dekan und haben so laut gequatscht, dass sie ermahnt wurden.
  7. Farbige Frauen haben ein Monopol darauf bei Subway hinter dem Tresen stehen zu dürfen.
  8. Buy 2 get 1 free funktioniert nur bei gleichen Artikeln. So auch bei DVDs. Kaufe zweimal Dirty Dancing, und es gibt ein Dirty Dancing gratis. Viel Spaß, wenn du dann alle drei Teile guckst...
  9. Taxifahrer schmeißen einen raus, wenn man mit ihren Vorstellungen von Religion nicht übereinstimmt.
  10. Amerikaner machen den Korrekturrand auf Zetteln auf der linken Seite.
  11. Cola und Fanta sind günstiger als Wasser.
  12. Je lauter und kälter ein Club ist, desto höher ist sein Ansehen.
  13. Ungefähr 10% der Studiengebühren gehen dabei drauf die Eltern, die sie bezahlt haben zu bespaßen. Es gibt eine einwöchtige Orientierungswoche nur für Eltern.
  14. Ein Kontoauszug kostet 5 Dollar. Jetzt wissen wir wohl auch, warum Amerika so bescheiden mit ihren Finanzen umgehen.
  15. Orangensaft ist das einzige Getränk bei McDonalds, das es ohne Eis gibt.
  16. McDonalds spielt in Amerika klassische Musik, um ein Restaurantambiente zu erzeugen.
Mit der Zeit werden sicherlich noch andere Kleinigkeiten zu meiner Liste an Dingen, die in Amerika anders sind, kommen. Gerade wenn man überlegt, dass ich erst vier Tage hier bin. Bis denne!

Montag, 20. August 2012

Things I learned in America

So, da bin ich nun also. Allem Anschein nach bin ich gut angekommen, denn sonst könnte ich diese Zeilen hier nicht tippen. Mein Flug nach Philadelphia war ziemlich gut, da ich wieder das Glück hatte mit einer US Airline fliegen zu dürfen, und die an allem sparen, außerdem dem onboard Entertainment. So kam es dann auch, dass ich während des fast neunstündigen Fluges nur eine Cola bekommen habe und auch nur ein Essen, dafür aber drei Filme in voller Spielfilm länge gucken konnte, ohne auch nur einen Cent dafür ausgeben zu müssen.

Aufgrund von Rückenwind bin ich eine Stunde eher in Philly angekommen. Leider mussten wir noch 30 Minuten warten, bis unser Gate frei wurde, weil dort noch die vorherige Maschine stand, so dass es am Ende nur eine halbe Stunde vor Zeitplan ankam. Die 30 Minuten, hatte ich jedoch auch bitter nötig, da ich ohne sie meinen Anschlussflug wohl nicht mehr erreicht hätten. Nach gut über einer Stunde, die ich gebraucht habe, um durch den Zoll zu kommen, und auch der Einwanderungsbehörde klar zu machen, dass ich auch wirklich wieder nach Ablauf meines Visums ausreise, konnte ich dann endlich eine kleine gemütliche Maschine nach Washington besteigen, die nur 48 Sitzplätze hatte. Somit hatte jeder den Luxus einen Fensterplatz genießen zu dürfen. Leider währte jedoch auch dieser Luxus nur kurz, da ich wieder einmal aufgrund von Rückenwind nur 27 Minuten anstelle der veranschlagten 55 Minuten brauchten. Die Konsequenz für unser überpünktliches Erscheinen hieß auch hier wieder warten, bis das Gate frei ist. Am Ende hatte ich somit sage und schreibe fünf Minuten herausgeholt. Obwohl es in der Summe fast 1,5h geworden wären.

Eingangshalle des Ronald-Regean-Airport

Am Ronald-Regean-Airport in Washington habe ich dann die Metro genommen, um zur Universität zu kommen. Mit Umsteigen hat mich die 40-minütige Fahrt nur 2,75 Dollar plus 1 Dollar paper-fee gekostet. Die paper-fee muss man jedes Mal bezahlen, wenn man etwas ausdruckt, weil die Amerikaner so ihren Papierverbrauch reduzieren wollen. Ich meine, bei 2,75 für die Fahrt tut der eine Dollar dann im Verhältnis echt schon weh.

In der Metro habe ich dann bereits den ersten Teilnehmer an meinem Programm kennengelernt. Er ist Norweger, bereits in seinem Mastersemester, und wird während er in Washington ist noch für drei Wochen nach China fliegen, und dort ein paar Kurse besuchen. Hat ihn nur noch mal schlappe 12.000 Dollar gekostet, aber wer es hat, der hat es halt.

Meine beiden Roommates sind Franzose und Koreaner, was ziemlich schade ist, weil die die ganze Zeit nur mit ihren Leuten abhängen. Ich glaube auch nicht, dass auch nur einer von denen während des Semesters ein Wort Englisch reden wird. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren, aber ich kenne meinen Pappenheimer. So blieb mir bis jetzt nichts anderes übrig, als etwas mit dem Norweger und den anderen Deutschen zu unternehmen. Zwischenzeitlich haben uns ein paar Koreaner und Franzosen begleitet, aber auch die haben sich dann nachher wieder schnell in ihre Gruppen zurückgezogen.

Ich habe heute übrigens mein erstes amerikanisches Bier getrunken. Ich brauchte dafür nur meinen Reisepass zu holen, weil normale Ausweise nicht zählen in D.C., da die Kellnerin ja nicht nachprüfen kann, ob es ein gefälschter Ausweis aus dem Ausland ist. Echt krank. Man kann mit 16 schon den Führerschein machen, mit 18 sich ohne Einschränkungen Waffen kaufen, aber Bier, da hört der Spaß auf! Der ganze Flur von meinem Wohnheim hängt voll mit Plakaten, auf denen steht, dass Alkohol eine Droge ist und welche zerstörerische Wirkung Alkohol hat. Es wirkt ein bisschen lächerlich, aber das werde wohl auch ich nicht ändern können. Oh, und falls jemand mit Alkohol auf dem Campus erwischt wird, muss er die Hausordnung abschreiben. Willkommen im 21. Jahrhundert!